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Gedanken im November – Eine Reise in meine Motivation

von Sandra

Im November 2018 stand für mich bereits fest, dass ich diese Reise machen werde. Einiges war noch ungewiss und meine Gedanken kreisten bereits das ganze Jahr.

Seit ich mich offen Bekannten gegenüber mitteile merke ich, dass diese Gedanken anklang finden. Es scheint ein wenig so als würde ich Unausgesprochenes endlich aussprechen.

Ein Song der mich gedanklich wärmt

So liege ich nun in der Badewanne und höre diesen Song, den ich gerade bei einer Netflix-Serie gehört habe. Durch die Stimme wusste ich sofort wer der Interpret ist.

>Warm shadow. Warm shadow.<

“Fink shadow” in Spotify eingeben brachte mir auch kurzerhand den Song.

Ich höre ihn. Ich schließe die Augen.

Jedes Mal wenn ich meine Augen schließe sehe ich sämtliche Szenarien vor mir. So extrem bildhaft, als hätte ich all jene Momente auf Reisen bereits erlebt.

Doch sie stehen mir bevor.

Sonne. Wind – Fahrtwind. Abenteuer.
Palmen. Berge. Wasser.
Tiere. Pflanzen. Strand.
Erde.

Jedes Mal atme ich tief ein. Ich muss jeden dieser Moment inhalieren, um mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und weiteren Mut fassen zu können.

Ich war noch nie in meinem Leben so unglücklich wie ich es 2018 bin war.
Mein Studium habe ich kurz vor Ende abgebrochen und bin fast schon aus Nürnberg geflüchtet. Diese Flucht zurück in meine Heimat nach Baden-Württemberg verbesserte meinen Gemütszustand rasch um ein Vielfaches.

Und jetzt fehlt mir – dank System, Druck und der Unmöglichkeit mal alles ruhen zu lassen – die Energie und Zeit ein besseres Leben planen zu können.

Es schleppt sich neben mir her wie Ballast.

Dennoch verbringe ich jede freie Sekunde, die ich meinen Gedanken einräumen kann, auf Reisen.

Beim Packen. Beim To-Do-Listen abhaken. Beim Flugticket Buchen.

Was soll man machen, wenn man mit dem Job, den man – Gott sei dank – hat, unglücklich aber die Gesundheit zu angeschlagen ist? Die Seele nicht mehr kann? Man physisch nachgelassen hat?

Es weiter ertragen?

Ich sollte nicht einmal darüber nachdenken. Wir leben nur einmal und unser Leben ist so viel kürzer als es uns klar gemacht wird.

 

Wir sind doch alle noch so jung

„Du bist jung, du hast noch so viel Zeit.“
„Mach doch erstmal die Schule/Ausbildung/den neuen Abschluss/ das Studium / … fertig – dann kannst du ja immernoch …“

Schule: 15 – 19
Ausbildung: 16 – 23
höherer Abschluss: 18 – 25
Studium: 18 – 30+

Das Kindern und Jugendlichen einzureden ist in meinen Augen mittlerweile zu einem Verbrechen geworden.
Es ist so dermaßen unverantwortlich jungen Menschen, die voller Energie und Neugierde sind, zu suggerieren, man hätte doch alle Zeit der Welt.
Kann man doch alles später noch machen.
Das stimmt nicht. Die halbe (oder auch ganze) Wahrheit wird einem vorenthalten.

Energie schwindet.
Nerven auch.
Schüler und Studenten leiden immer öfter an Burnout und Depressionen.

 

Sich selbst beibringen Leben zu dürfen

Wieso zieht keiner die Reißleine?
Wer drück den roten Notfall-Knopf und bringt bitte für einen sehr wichtigen Moment alles zum Stehen?

Zum Innehalten und zum bewussten Nachdenken?
Zum Realisieren wie vieles hier so unfassbar falsch läuft und das in die falschesten Richtungen, in die es nur gehen kann.

Ich muss mir allen ernstes Mut beibringen, Geld für ein schönes Leben auszugeben – nicht zu sparen.
All das, was mir zwei Jahrzehnte lang in mein Hirn geprügelt wurde, lerne ich mit sehr viel Arbeit zu ignorieren und sortiere es neu ein.
Und zwar in die “das ist absolut falsch!”-Schubladen. Denn dort gehört das alles hin!

Sich beibringen ein schönes Leben führen zu wollen klingt sehr abstrus. Doch wer den Horizont bereits erweitert hat wird feststellen, dass das Einzige abstruse, unser Leben wie wir es als normal vorgehalten bekommen, ist.

Sandra

Ich halte inne und atme tief ein. Lese die Worte, die ich in Eile tippe um meinen Schreibfluss und meine Gedanken nicht zu verlieren. Denn ich mag was ich denke und schreibe.

Auch wenn ich den Beginn meiner Reise für Anfang 2019 plane, sitze ich aktuell in einer recht ungeordneten und druckgeprägten Situation fest.
Unglücklich, gestresst, energielos.

Das soll das Leben sein, auf das ich mehr als 20 Jahre lang getrimmt wurde?

 

Wir haben alle nur ein Leben. Ein nicht unendliches.

Und wieder lerne ich in diesem wichtigen Moment, dass ich nur ein Leben habe. Dass ich selbst mein Leben in sehr großen Teilen alleine in der Hand habe.

Das einzige was fehlt ist Mut.

Wenn wir alle wissen würden, dass wird in drei Wochen sterben müssen – wer würde dann noch seinen aufgetragenen Pflichten nachkommen?
Wohl niemand, oder?

 

Was wir daraus lernen

Was man daraus lernt ist eindeutig.

Man beginnt erst dann zu leben, wenn man den Tod so nah vor Augen hat, dass er schon mehr als unausweichlich ist.

Und das ist nicht das Leben, das ich leben möchte.

Ich möchte gelebt haben ohne die Begründung: “Hey, ich sterbe bald. Ich will doch noch so vieles erleben und sehen. Also habe ich JETZT endlich mir Zeit dafür genommen.”

Nein. Tun werde ich das alles aus nur einem Grund.
Ich möchte den Planeten kennen lernen, auf dem wir leben – der so einzigartig ist, dass es das Dümmste sein muss, seine kurze Zeit mit Stress und Druck zu verbringen (wollen).

Schlussendlich nur um jemanden am Ende der Nahrungskette noch reicher machen zu können, als er es doch ohnehin schon ist.

Wir kommen auch so zurecht. Wir müssen es nur wollen – und tun.

 

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